Franz Sedlacek
Breslau 1891 – 1945 in Polen vermisst
Er gilt als wichtigster österreichischer Vertreter der „Neuen Sachlichkeit“ deren Stil durch eine realistisch-nüchterne Bildsprache charakterisiert wird. In seinen Werken werden durch seine minutiös und glatt gemalten, in starken Farbkontrasten gehaltenen Bilder unheimliche Nachtstimmungen und magisch- fantastische Bildwelten vermittelt. Franz Sedlacek wurde am 21.Jänner 1891 in Breslau geboren. Mit sechs Jahren übersiedelte er mit seiner Familie nach Linz.
Als Mitbegründer der Künstlervereinigung MAERZ 1913 ist Franz Sedlacek eine wichtige Persönlichkeit im Linzer Kulturleben. Nach dem Kriegseinsatz 1914-1918 studiert er in Wien Chemie und beschäftigt sich nun vermehrt mit Ölmalerei, wohlgemerkt als Autodidakt. 1921 bekommt er eine Anstellung als Chemiker im Technischen Museum Wien, die er zeit seines Lebens behält. Seine Malerei entsteht nach Feierabend und an Wochenenden zu Hause im Wohnzimmer.
Franz Sedlacek stellt im Wiener Künstlerhaus aus, wird Mitglied der Secession und beteiligt sich schon bald an internationalen Ausstellungen. 1929 erhält er die Goldmedaille für Malerei auf der Weltausstellung in Barcelona und beteiligt sich an der Ausstellung „Neuromantik und Neue Sachlichkeit in Oberösterreich“ in Linz. Ein Jahr später sorgt er auf der Wanderausstellung „Modern Austrian Painting“ in den Vereinigten Staaten für Aufsehen. Der österreichische Staatspreis wird ihm mehrfach verliehen. Im Kriegsjahr 1941/42 wurde Franz Sedlacek zum Fronteinsatz im Russlandfeldzug einberufen. Nach mehreren Kriegseinsätzen in Norwegen, Frankreich, Italien und Albanien, verliert sich seine Spur an der Ostfront im polnischen Thorn, wo er vermutlich 1945 gefallen ist.
Sein malerisches Oeuvre umfasst ungefähr 135 Gemälde, von denen einige als verschollen gelten.
Franz Sedlacek
Landschaft mit Jäger, 1926
66 x 54 cm
Öl auf Holz
monogrammiert und datiert unten links; rückseitig datiert und tituliert
WVZ-Nr. 31
Franz Sedlacek
Kleine Landschaftsskizze, 1933
28 x 35 cm
Bleistift auf Papier
monogrammiert und datiert unten links; tituliert und datiert unten rechts