ALFONS WALDE

Tirol von seiner schönsten Seite.

Die schneebedeckte Winterlandschaft Tirols, erfüllt vom Treiben der mondänen Schigesellschaft, die sich in den 20er und 30er Jahren im winterlichen Kitzbühel zum Schisport einfand. Es ist ein zentrales und für uns unverwechselbares Motiv im Schaffen des Tiroler Künstlers Alfons Walde, der sich immer als Interpret seines Lebensraumes sah und trägt auch heute noch wesentlich zum Image Tirols als Land des Wintersports bei.

Wir bemühen uns seit Jahren um die Vermittlung von Werken des Kitzbühler Malers. Und so ist im Laufe der Zeit eine umfangreiche Werkschau seiner wichtigsten Arbeiten gewachsen, die die Vielschichtigkeit des Künstlers und seinen facettenreichen Motivkanon genauso eindrucksvoll abbildet wie Leidenschaft für seine Heimat und deren Bewohner. 

ALFONS WALDE
Oberndorf in Tirol 1891-1958 Kitzbühel
Kirchstiege
Öl auf Karton
46,2 x 52,8 cm
signiert unten rechts

ALFONS WALDE
Oberndorf in Tirol 1891-1958 Kitzbühel
Sonntag in Tirol 
Öl/Karton 
52 x 46,6 cm
rechts unten signiert

Der Aufstieg.

Die Almen in der Tiroler Winterlandschaft sind monumental aufgebaut und beeindrucken mit der atmosphärischen Kraft einer scheinbar unberührten Natur, die die Schifahrer fast vorsichtig betreten. Eine Winteridylle zwischen dem tiefen Blau des Himmels und dem reinen Weiß des Schnees mit der atmosphärischen Kraft einer scheinbar unberührten Natur. 

ALFONS WALDE
Oberndorf in Tirol 1891-1958 Kitzbühel
Aufstieg
Öl/Karton
70 x 48,5 cm

Mit kraftvollem Pinselduktus setzt Alfons Walde die Schifahrer beim Aufstieg zum Gipfel gekonnt in Szene. Gesichtsausdrücke bleiben im Schatten verborgen und lassen eine Kraftanstrengung nur vermuten. Dahinter ragen die verschneiten, monumental aufgebauten und beeindruckenden Felsformationen der Berge in den tiefblauen, wolkenlosen Himmel.

Das malerische Können des Künstlers wird in dem nuanciert modellierten Weiß der Schneepassagen deutlich. Das gesamte Motiv wird vom kraftvollen Licht der Sonne erfüllt und vermittelt dem Betrachter eine positive und lebensfrohe Stimmung. Die Harmonie zwischen Mensch und Natur stellt ein zentrales Anliegen im künstlerischen Schaffen Alfons Waldes dar. 

Fashion Show Rebekka RuetzFashion Show Rebekka Ruetz

Natürliche Architektur.

Alfons Walde stellt schon in seinem Frühwerk, aber auch später in den zwanziger Jahren, den bäuerlichen Menschen und seinen Lebensraum in der kleinen Bergstadt Kitzbühel in den Mittelpunkt seiner Genreszenen. Es geht ihm um eine unmanipulierte und unverfälschte Darstellung des Menschen, ganz so wie er lebt und empfindet. Die volkstümliche Kraft der bäuerlichen und städtischen Bevölkerung Tirols hat Walde tief geprägt und findet sich als häufiges Motiv in seinen Werken wieder.

Der Künstler versteht es, den Zauber der Natur in nuancenreichen Stimmungsvarianten einzufangen. Das Motiv "Tiroler Bergdorf (Auracher Kirchl)" ist ein Paradebeispiel für die Harmonie von Natur und Mensch mit den kolorisitisch feinen Nuancierungen im Weiß und Blau des Schnees. Nicht umsonst ist dieses Sujet zu einem Werbemotiv für den Kitzbüheler Raum und Tirol schlechthin geworden.

Waldes reifer Formenkanon gewinnt im Laufe seines künstlerischen Lebens immer mehr an Tiefe, Rhythmus und Plastik, die Kontraste erscheinen stark, die Farben leuchtend intensiv.

ALFONS WALDE
Oberdorf in Tirol 1891-1958 Kitzbühel
Einsame Hausung
Öl auf Karton, 70 x 49 cm, rechts unten signiert

ALFONS WALDE
Oberdorf in Tirol 1891-1958 Kitzbühel
Wilder Kaiser, um 1927
Öl auf Karton
17,5 x 26,5 cm
rückseitig Nachlassbestätigung

TIROLER LEBEN.

Alfons Walde wurde am 8.Februar 1891 in Oberndorf-Tirol geboren. Schon sehr früh zeigte er auffallendes Interesse an der Malerei. Er studierte an der Technischen Hochschule in Wien Architektur und belegte nebenbei Kurse in Freihandzeichnen, Aktzeichnen und Aquarellieren. Durch die Einführung in die Kreise der Wiener Avantgarde jener Zeit lernte er Albin Egger- Lienz, Gustav Klimt und Egon Schiele kennen. Alfons Waldes eindrucksvollen Darstellungen aus dem Tiroler Alltag und Bauernleben, in seinen strahlenden Farben, machten ihn zu einem der bedeutensten Künstler Österreichs. Das Klobige und Behäbige der Bäuerlichen Menschen hat Walde durch vereinfachte Farbsilhouetten Festgehalten.

Die Werke von Alfons Walde, die auf dem Kunstmarkt und in den Ausstellungen stark präsent sind, haben das Oeuvre des Tiroler Malers zu einem fixen Platz im Kanon der österreichischen Kunstgeschichte gemacht. Dabei ist Walde wohl am Bekanntesten für seine Winterbilder, in denen er das glänzende Weiß des Schnees mit einem tiefblauen Himmel kontrastiert. In diesen kraftvollen Arbeiten bündelt er seine expressive Malweise mit der urtümlichen Kraft und Unverdorbenheit der Tiroler Landschaft. Alfons Walde verstarb am 11.Dezember 1958 in Kitzbühel.

ALFONS WALDE
Oberndorf in Tirol 1891-1958 Kitzbühel
Tiroler Bäuerin, um 1923
Öl auf Karton, 92,5 x 63 cm
rückseitig Nachlassstempel

 

Die andere Seite.

Waldes "andere" Seite erschließt die intime Welt der von ihm so geliebten Frauen, beim Tanz, im Akt, im Liebestaumel. Es sind meist reizvolle, spontan formulierte Figurationen, einmal in der schlichten Konturensprache des weiblichen Körpers, einmal in einem stimmungsvollen Raum eingewoben, dann wieder in erotischer Offenheit, meist mit koloristischer Raffinesse kundgetan.

ALFONS WALDE
Oberdorf in Tirol 1891-1958 Kitzbühel
Akt mit Kette
Öl auf Karton
33 x 31 cm

ALFONS WALDE
Oberdorf in Tirol 1891-1958 Kitzbühel
Mädchen mit Skimütze
Aquarell auf Papier
36,5 x 26 cm