Rudolf wacker

Bregenz 1893 – 1939 Bregenz

Heute gilt der Künstler als Vorläufer des magischen oder auch fantastischen Realismus. Er vereinte greif- und sichtbare Alltagsgegenstände mit traumartigen Visionen und bediente sich dabei einer ausgewogenen Farbigkeit.

Rudolf Wacker wurde 1893 in Bregenz geboren. Im Ersten Weltkrieg wurde Wacker zum Militär eingezogen und kam 1915 in Polen in russische Kriegsgefangenschaft. Er verbrachte fünf Jahre in Tomsk in Sibirien. Der Künstler hatte in der Kriegsgefangenschaft Theaterkulissen für das Tomsker Theater angefertigt. Obwohl er diese angewandte Arbeit verabscheute, genoss er doch die Atmosphäre des Theaterbetriebs und entwickelte einen Bezug zum Schauspiel. 

Nach seiner Rückkehr im Jahr 1920 ging er zuerst nach Berlin, wo er sich als erstes mit dem Expressionismus auseinandersetzte. Zurück in seiner Heimat in Bregenz kam es zu einem Stilwandel hin zur Neuen Sachlichkeit. Im Vorarlberger Landesmuseum hatte er 1923 eine große Ausstellung. Rudolf Wacker gründete zusammen mit anderen Künstlern der Bodenseeregion die Künstlergruppe „Der Kreis“ (1926). Zudem war er Teilnehmer an der Biennale in Venedig (1934). Der Künstler verstarb tragischerweise bei einer Hausdurchsuchung der Nationalsozialisten an zwei Herzinfarkten.