günter brus

Ardning/ Steiermark 1938 – 2024 Graz

Günter Brus wurde 1938 in Ardning in der Steiermark geboren und ist Aktionist, Maler und Literat. Er studierte an der Kunstgewerbeschule in Graz und danach an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Mit Otto Mühl, Hermann Nitsch und Rudolf Schwarzkogler zählt er zu den Mitbegründern des Wiener Aktionismus. Er ist bekannt für seine radikalen Aktionen, bei welchen eine experimentelle Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper im Vordergrund steht. Bis 1970 führte der Künstler 43 Aktionen durch, welche von Selbstbemalung bis zur Selbstverstümmelung reichten. Diese radikale Körperkunst im öffentlichen Raum sollte unter anderem die von der Gesellschaft akzeptierten konservativen Normen aufzeigen und vorhandene Tabus brechen.  Mit der provokanten Aktion „Kunst und Revolution“ 1968 wurde Brus eine Haftstrafe von sechs Monaten in Österreich verhängt, welche er durch „Flucht“ mit seiner Familie nach Berlin außer Kraft setzte. Seine Aktionen waren begleitet von Malerei und Zeichnung. Zudem rückten seine sprachlichen Qualitäten in Form von Bilddichtungen, einem ineinanderfließen von Bild und Text, in den Vordergrund.

Günter Brus war auf der  documenta 5 (1972), auf der documenta 6 (1977) und der documenta 7 (1982) als Künstler vertreten. 1997 bekam er den Großen Österreichischen Staatspreis verliehen. Seit dem Jahr 2005 ist  Günter Brus Kolumnist und Zeichner beim österreichischen Monatsmagazin „Datum“ und 2011 wurde das BRUSEUM im Joanneumsviertel in Graz eröffnet. Der Künstler lebt und arbeitet derzeit in Graz und auf La Gomera und er zählt zu den wichtigsten österreichischen Künstlern nach 1945. Seine Arbeiten haben in vielen großen Museen ihren Platz gefunden. Der Künstler verstarbam 10. Februar 2024 in Graz.